Vernetzte Haushaltsgroßgeräte bald Standard

Rund jeder zweite Deutsche steht Haushaltsrobotern offen gegenüber und würde bestimmte Aufgaben rund um Haus und Garten abgeben.

Vernetzte Haushaltsgroßgeräte werden in einigen Jahren Standard sein. Das ist Ergebnis einer aktuellen Roland Berger-Analyse.

Der Studie zufolge wird der Markt für Weiße Ware immer enger: Zehn große Anbieter beherrschen demnach inzwischen 63 Prozent des weltweiten Marktes. In den kommenden Jahren werden vor allem die Vernetzung der Geräte und das Endkunden-Marketing über Erfolg im Wettbewerb entscheiden, heißt es weiter.

Wichtiger Wettbewerbsfaktor

Vernetzte Haushaltsgroßgeräte – also Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Herde und sonstige Haushaltsgeräte, die sich per Smartphone, Tablet oder Rechner steuern lassen – werden bald die Mehrheit unter den Neugeräten ausmachen. „Bei Haushaltsgeräten ist Konnektivität schon längst mehr als nur ein weiteres Feature für den Kunden“, sagt Justus Lorentz, Partner von Roland Berger. „Sie eröffnet vor allem für die Hersteller neue Zugänge in die Welt des Kunden und die Möglichkeit zu neuen Geschäftsmodellen und Einnahmequellen.“

Neue Geschäftsmodelle möglich

Konnektivität – die Vernetzung von Haushaltsgeräten mit Smartphone, Tablet oder Rechner – werde bei Neugeräten ab dem Jahr 2022 Standard sein. Zwar betrage derzeit die Preisdifferenz zu nicht vernetzten Standardgeräten noch rund 15 Prozent. Doch neben technologischen Innovationen – wie der Möglichkeit, Hausgeräte auch von unterwegs zu steuern – erschließen sich mit der Vernetzung zudem neue Geschäftsmodelle. Genannt wird beispielsweise die Bezahlung für die tatsächliche Nutzung eines Geräts statt für den einmaligen Eigentumserwerb. Konkret könnten Kunden in Zukunft, statt eine Waschmaschine zu kaufen nur für einzelne Waschgänge bezahlen.

Verbesserte Serviceangebote

Große Vorteile biete die Vernetzung auch bei der Kundenakquise und -bindung. So ermöglicht die Konnektivität der Geräte zum Beispiel Informationen für die Kunden zur Installation oder effizienten Gerätenutzung. Der Wartungsservice bei Problemfällen werde einfacher und erforderliche Ersatzteile könnten schneller geliefert werden. „Davon profitieren nicht nur die Endkunden, die ihre Probleme schneller lösen können, sondern auch die Hersteller“, erklärt Lorentz. „Denn durch den Kauf, die Nutzung und die Reparatur der vernetzten Haushaltsgeräte entstehenden wichtige Daten, die ein tieferes Kundenverständnis und zielgerichtete Produkt- und Serviceangebote ermöglichen. Das ist in diesem umkämpften Markt ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor.“

Auf Endkunden-Marketing setzen

Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit führenden Unternehmensberatungen mit deutscher Herkunft und europäischen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 34 Ländern ist das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv. In der aktuellen Analyse rund um vernetzte Haushaltsgroßgeräte wird mit Blick auf den engen Weltmarkt für Weiße Ware auf die Bedeutung des Marketing- und Vertriebsmodels verwiesen: „Statt wie bislang auf den Handel als zentrales Gateway zum Kunden zu setzen, sollten Hersteller von Haushaltswaren professionelles Endkunden-Marketing betreiben, ähnlich wie die Automobil- und die Multimedia-Branche.“

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