Angetestet – das bringt Magenta Smarthome Basic

Im Test des Smart-Home-Systems von Qivicon hatten wir bereits ausführlich die App der Telekom zur Steuerung der Geräte und Sensoren in den eigenen vier Wänden vorgestellt. Dort hinterließ auch die Steuerung über das Smartphone einen positiven Eindruck. Allerdings lässt sich die Telekom diesen Dienst wahrlich gut bezahlen: Mindestens 4,95 Euro und bis zu 9,95 Euro mit Hardware pro Monat sind je nach Vertrag fällig. Doch seit einigen Wochen gibt es zum Ausprobieren eine Alternative. Mit Magenta Smarthome Basic können Interessenten die Dienste kostenlos ausprobieren. Allerdings sind hierfür einige Hürden zu überwinden, wie wir im Test selber erfahren mussten.

Dienst bestellen

Voraussetzung zur Nutzung ist entweder eine Qivicon Homebase (Version 1 oder 2) oder ein Speedport-Router der Telekom mit der aktuellsten Firmware. Außerdem muss der Dienst bei der Telekom erst beauftragt werden, was sich als zäh herausstellte. Zuerst buchten wir den Dienst auf der entsprechenden Webseite der Telekom. Hierzu waren umfangreiche persönliche Angaben wie Name, Adresse und Geburtsdatum anzugeben. Außerdem mussten wir eine Bankverbindung hinterlegen und eine SEPA-Lastschrift erteilen, obwohl der Dienst kostenlos ist. Es dauerte einige Tage bis wir statt der erhofften Zugangsdaten einen zu unterschreibenden Lastschriftauftrag des Rosa Riesen im Briefkasten vorfanden. Auf Nachfrage bei der Hotline wurde uns dies als „automatisch ausgelöst“ und „kann ignoriert“ werden näher erklärt. Warum allerdings unsere Freischaltung noch nicht erfolgt war, konnte der Mitarbeiter leider auch nicht auf Anhieb klären. Er versprach allerdings, sich darum zu kümmern. Es dauerte noch weitere sechs Tage, bis wir endlich den Freischaltcode per Email erhielten. Insgesamt warteten wir somit 10 Tage, was für einen Testzugang wirklich eine lange Wartezeit bis zum Loslegen ist. Gespannt starteten wir nun erstmals unsere Homebase.

Account anlegen

Nach einigen Updates war unsere Testbox von Qivicon einsatzbereit. Unter Zuhilfenahme des Freischaltcodes registrierten wir uns auf der Webseite und konnten somit sowohl die Homebase als auch die App aktivieren. Interessanterweise kommt dieselbe App der Telekom, mit exakt derselben Struktur wir bei der Bezahlversion zum Einsatz. Das erleichterte unseren testweisen Umstieg natürlich, da wir schon im vorhergehenden Test ausführlich mit der App zu tun hatten. Die Einschränkungen offenbaren sich also zumindest nicht auf den ersten Blick, stellten sich dann aber doch als radikal heraus.

Deutliche Einschränkungen

Sehr viele Steuerungen und Funktionen sind nur in der Bezahlversion nutzbar…
…so lässt sich nur eine einzige Automatisierungsregel (Situation) einrichten

So stehen zwar alle Menüpunkte zur Verfügung, der überwiegende Teil aber ist nicht nutzbar, unter Hinweis auf die Testversion. Natürlich war klar, dass es sich eben nur um ein Schnupperangebot handelt, allerdings lässt sich kaum wirklich schnuppern. Denn die Menüpunkte Heizung, Alarmsystem und Haushüter sind gänzlich gesperrt. Einzig Situationen lassen sich anlegen. Also beispielsweise eine klassische „Wenn-Dann-Regel“ über eingebundene Komponenten. Allerdings ist hier nur eine einzige Situation möglich. Schon eine zweite Regel lässt sich nicht mehr anlegen, hierfür benötigt der Nutzer die Bezahlversion. Erfreulicherweise konnten wir zumindest eine Kamera einbinden. Die Cloud-Aufzeichnung allerdings ist – wie schon zu vermuten – ebenfalls nur in der Vollversion nutzbar. Immerhin lassen sich alle Komponenten anlernen und zumindest händisch nutzen. Und zumindest werden bei Abwesenheit Aktionen wie ein geöffnetes Fenster per Push-Mitteilung signalisiert. Auch das Einrichten von Widgets oder die Signalisierung auf Smart-Watches ist in der kostenlosen Version möglich. Umfangreichere Alarmfunktionen, der Haushüter-Modus und eben auch die komfortable Heizungssteuerung sind jedoch nur in der Bezahlversion vorhanden.

Praktisch kaum nutzbar

Einfache Steuerungen wie das Betätigen von Schaltern funktioniert aber

Schade, aber aus unserer Sicht verspielt die Telekom hier Potential. Denn während andere Anbieter teilweise sogar Cloud-Lösungen zur Steuerung kostenlos anbieten, verlangt der Konzern hier einen happigen monatlichen Aufschlag. Die Hoffnung, das System eingeschränkt auch ohne monatliche Belastung nutzen zu können, erfüllt sich allerdings nicht. Denn die Telekom hat bei den Einschränkungen derart das Cuttermesser angesetzt, dass eine kaum nutzbare und selbst zum Reinschnuppern kaum geeignete Version übriggeblieben ist. Während gesperrte Komfortsteuerungen und gewisse Einschränkungen durchaus verständlich sind, ist diese Version wirklich kaum mehr als ein Einstieg, um sich ein Bild von der Funktionalität der App zu machen. Wer also Zusatzkosten scheut, ist weiterhin bei Mitbewerbern wie Homematic IP, Devolo oder auch Gigaset Elements deutlich besser aufgehoben. Dort werden stets die Grunddienste kostenfrei angeboten und nur Extras wie Komfort-Aufzeichnungen der Kamera oder SMS-Benachrichtigungen, sofern angeboten, werden zusätzlich berechnet.

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