Homee Smart-Home-System macht Standards kompatibel

EnOcean

Eine kleine Sonderstellung nimmt EnOcean ein. Das System ist hierzulande noch nicht so bekannt wie beispielsweise Z-Wave oder Zigbee. Wir mussten uns selber erst einmal kurz mit dem Funkstandard beschäftigten.  Gesendet wird hier auf 868,3 MHz. Besonders im Bereich der Hausinstallation ist EnOcean aktiv. Kein Wunder also, dass unsere Testkomponenten von Afriso besonders im Bereich der Überwachung und Signalisierung angesiedelt sind. Eine Besonderheit des Systems ist die größtenteils alternative Energieversorgung. Wo es sich anbietet, setzt Afriso mit EnOcean nämlich auf Solarenegie oder kinetische Energieerzeugung. So auch bei drei unserer vier Testkomponenten, die aus einem Rauchmelder, einem kombinierten Temperatur/Feuchtigkeitssensor, einem Wassermelder und einer Innensirene mit Repeaterfunktion bestehen.

Rauchmelder

Der 10-Jahres-Rauchmelder von Afriso ist wartungsfrei und hält laut Hersteller bis zu 10 Jahre mit der eingebauten und nicht wechselbaren Batterie im Sensorteil. Dieser wird zunächst in den separaten Funksender eingesteckt. Vorteil: Muss der Sensor eines Tages getauscht werden, kann der Funksender weiter betrieben werden. Letzterer ist mit einer Solarzelle ausgestattet, die einen Betrieb auch ohne Batterie ermöglicht. In normalen Räumen reichen wenige Stunden Helligkeit aus, um den Speicher der Solarzellen für mehrere Tage aufzuladen. Einzig zur Erstinstallation sollte vor der Anmeldung erst ein wenig Licht „getankt“ oder hilfsweise für ein paar Minuten eine Batterie eingelegt werden. Findet der Einsatz in dauerhaft dunklen Räumen wie einem Keller statt, kann aber auch komplett auf Batterieversorgung umgestellt werden. Die Installation ist simpel und in wenigen Minuten erledigt. Sehr schön: Ein eingebauter Temperatursensor informiert zusätzlich über die gemessene Raumtemperatur. Einziges kleines Manko: Wir platzierten den Rauchmelder zu weit entfernt von der Basis, so dass kein Funkkontakt mehr möglich war. Es gab aber im System keine Fehlermeldung, sondern die Temperatur sackte immer weiter ab, da offenbar keine neuen Meldungen kamen.  Das ist nicht so gut, denn im Alarmfall würde dann auch keine Push-Signalisierung über einen potentiellen Brand mehr auflaufen. Später fanden wir heraus, dass eine Signalstärkenanzeige in der App zumindest den fehlenden Funkkontakt signalisiert. Besser wäre es, diese würde die fehlende Verbindung in Rot anzeigen statt nur ausgegraut. Kompensieren konnten wir das Problem dann aber dank der Innensirene.

Innensirene

Die Sirene wird in eine passende Steckdose eingesteckt und kann dann angelernt werden. Neben der eigentlichen Funktion als (programmierbare) Innensirene versteckt sich im Gehäuse auch gleich noch ein Repeater für EnOcean. Dieser muss allerdings noch über die App aktiviert werden. Durch diese praktische Funktion konnten wir die Reichweite in unserer Testumgebung deutlich erweitern. Sehr vorbildlich ist auch die Möglichkeit, Sensoren direkt mit der Sirene zu koppeln. Ist dies geschehen, wird ein Rauchalarm oder auch eine Wassermeldung vom Wassersensor nicht nur an die Basis weitergereicht, sondern gleichzeitig auch die Sirene aktiviert. Das funktioniert im Ernstfall sogar komplett ohne Basis, da man die Geräte auch untereinander koppeln kann. Schließlich meldet die Sirene auch einen eventuellen Stromausfall an die Basis. Weitergeben kann diese den Ausfall freilich nur, wenn nicht der komplette Strom im Haus ausgefallen ist und damit auch die Basis nicht funktioniert.

Wassersensor

Besonders sensible Bereiche können mit dem Wassersensor abgesichert werden. Anwendungen wären zum Beispiel an der Waschmaschine oder an anderen gefährdeten Stellen. Der Clou: Auch hier sind keine Batterien erforderlich. Stattdessen sorgen Quellscheiben dafür, dass eine Mechanik auslöst und ein Funksignal mittels kinetischer Energie übertragen wird. Das klappte im Test problemlos. Einziger Nachteil: Die Quellscheiben sind nur begrenzt nutzbar und müssen nach zehn echten Wassermeldungen ausgetauscht werden. Ein Einsatz sollte daher eher an Stellen erfolgen, wo es nur selten zu Wasserschäden kommt, aber eine Überflutung schnell und zuverlässig signalisiert werden muss.

Temperatursensor

Der letzte EnOcean-Sensor funktioniert wiederum mit Solarenergie. Aber auch hier gibt es eine Backupfunktion über eine optionale Batterie. Übertragen wird die gemessene Raumtemperatur sowie zusätzlich die Luftfeuchtigkeit. Letztere ermöglicht eine Kontrolle des optimalen Raumklimas. Schließlich führt eine zu geringe Luftfeuchtigkeit zu Atemwegsproblemen, während ein zu hoher Wasseranteil in der Luft Schimmelbildung im Raum fördern kann. Mit dem kombinierten Sensor hat man die Werte also stets im Blick. Natürlich lassen sich auch hier Homeegramme einrichten, die Aktionen bei zu niedriger oder zu hoher Temperatur/Luftfeuchtigkeit auslösen können.

Bildquellen:

  • Web App-groups: Homee
  • ZigBee-01: Homee
  • NodeIcon_Bulb_Protocol_2_Value_1: Homee
  • homee-hello: Homee
  • homee-setting-einstieg: Homee