In der Praxis

Leider gibt es beim Bewegungssensor nur die Wahl zwischen Aktiv und Inaktiv. Gewünscht hätten wir uns hier noch mehr Einstellungsmöglichkeiten wie einen Zeitplan oder gar die Möglichkeit der automatischen Aktivierung beim Verlassen des Hauses. Immerhin lässt sich wahlweise das eingebaute Mikrofon abschalten und die Empfindlichkeit regeln. Bei der Videolänge stehen wie bereits erwähnt Zeiten zwischen 5 Sekunden und einer Minute zur Verfügung. Selbstverständlich lassen sich mehrere Kameras im System einbinden und entsprechend individuell konfigurieren.

Nur für Innenbereich

Ein eingebauter Sensor misst die Raumtemperatur und gibt diese ebenfalls an die App weiter. Diese Funktion befindet sich laut Blink aber noch im Betastadium. Das merkt man, denn derzeit wird die Temperatur nur in hier unüblichen Grad Fahrenheit angezeigt, ein Umschalten auf Grad Celsius ist derzeit noch nicht möglich. Das allerdings dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis dieses Problem über ein Firmwareupdate behoben wird. Interessanterweise kann man auch eine Minimal- und Maximaltemperatur angeben. Wir diese erreicht, sendet die App auf Wunsch eine Push-Nachricht an den Nutzer. Die Kameratemperatur lässt sich übrigens auch kalibrieren und damit bei Bedarf noch anpassen. Auch das ist derzeit leider nur in Grad Fahrenheit möglich.

Dank der mitgelieferten Halterung lässt sich die batteriebetriebene Kamera auch an der Wand montieren

Die Module sind ausschließlich zur Nutzung im Innenbereich vorgesehen. Eine Außenüberwachung ist also derzeit noch nicht möglich. Natürlich kann die Kamera aber zumindest innen an ein Fenster gestellt werden und somit auch begrenzt Bilder von der Außenumgebung liefern. Das Einbinden in andere Smart-Home-Systeme ist leider nicht möglich. Auch gibt es kein Webinterface und auch keine Chance, das Livebild über Standardprotokolle auch in gängige Kamera-Apps einzubinden. Vielleicht finden hier aber Tüftler demnächst noch einen Weg, immerhin ist das System erst seit wenigen Wochen in Deutschland verfügbar. Möglicherweise wird es auch bald noch weitere Komponenten geben, die das System von Blink erweitern. Wir sind gespannt.

Preise und Fazit

Unser Blink-Starterset schlägt beim Kauf mit 199 Euro zu Buche. Zusätzliche Kameras kosten 129 Euro bzw. im Set etwas weniger. Besonders Preiswert ist dies allerdings nicht, auch wenn der Hersteller da anderer Meinung ist. Denn selbst für den Außenbereich bekommt man mittlerweile schon HD-Kameras mit diversen Protokollen für gängige Apps an Bord für unter 100 Euro. Zu Gute halten muss man dem Anbieter aber die kostenlos enthaltene Cloud-Lösung und die Tatsache, dass sich das System wirklich kinderleicht einrichten und bedienen lässt. Das ist bei weiten keine Selbstverständlichkeit. Schließlich ist auch der Datenschutz gut gelöst. Durch das proprietäre System ist das versehentliche unverschlüsselte Streamen ins Netz ausgeschlossen und die Signalisierung durch die blaue LED ist ebenfalls lobenswert. Auch hier musste so manch anderer Anbieter schon mächtig Federn lassen, wie der Skandal über massive Sicherheitslücken bei IP-Kameras negativ unter Beweis stellte.

Bildquellen:

  • Screenshot_20170602-081142: © Screenshot Mike Bauerfeind/ Auerbach Verlag
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