Qivicon – Universallösung für das Smarte Heim?

Einbindung von Kameras

Anhand der mitgelieferten Innenkamera DCS-2132L von D-Link konnten wir uns auch ein Bild über die Einbindung von Netzwerkkomponenten machen. Hierzu gibt es in der App einen Extra-Menüpunkt Kamera, der nach erfolgreicher Einrichtung den Zugriff auf das Live-Bild ermöglicht. Auch die automatische Aufzeichnung in die Cloud bei Alarmierungen ist möglich. Umgedreht lässt sich der eingebaute Infrarot-Bewegungsmelder der Kamera als Bewegungsmelder im System nutzen. Das ist praktisch, denn dadurch sind es sozusagen gleich zwei Geräte in einem. Zusätzlich gibt es noch ein Webinterface, welches unabhängig von der Qivicon-Lösung den Zugriff auf Einstellungen und das Live-Bild der Kamera ermöglicht. Hier können auch diverse Einstellungen vorgenommen werden, die allerdings die Funktionalität mit der App nicht zwingend beeinflussen. Das ist am Anfang etwas verwirrend und wer auf Zusatzfunktionen verzichten kann, sollte sich besser auf die App konzentrieren. Leider sind hier aber einige interessante Features nicht integriert. Beispiel automatische Aufzeichnung: In der App ist es nur möglich, solche Mitschnitte mit einem Alarm zu kombinieren. Sprich: Die Kamera zeichnet Bewegungen nur im Alarmmodus auf und löst demzufolge auch einen solchen Einbruchalarm aus. Wer aber grundsätzlich alle Bewegungen in allen Modi aufzeichnen möchte, kann dies über die App nicht realisieren und muss dies über das Webinterface der Kamera selbst einrichten. Hier kann dann unter anderem auf einen FTP-Server im Netz oder eine SD-Karte direkt in der Kamera aufgezeichnet werden. Praktisch ist aber die Möglichkeit der Einbindung allemal. So reicht im Alarmfall ein Blick auf die Kamera aus um zu prüfen, ob es sich um einen Fehlalarm handelt.

Sprachsteuerung

Zur Sprachsteuerung ist zuerst der passende Skill zu installieren

Ein Highlight ist zweifellos die Implementierung vom Spracherkennungsdienst Alexa. Voraussetzung hierfür ist entweder der intelligente Lautsprecher Echo von Amazon oder ein Fire TV. Dort muss zunächst der passende Skill der Telekom-App installiert werden. Anschließend können die definierten Situationen auch per Sprachsteuerung aktiviert werden. So lässt sich das Licht einfach mit dem Kommando „Alexa, schalte das Licht im Flur ein“ einschalten. In Verbindung mit dem Echo eine ausgesprochen komfortable Variante und die High-Tech-Renaissance des Klatschhalters.

Was geht?

Qivicon ist ein System, welches sich tatsächlich für die verschiedensten Anwendungszwecke eignet. Das ist in erster Linie natürlich die smarte Steuerung von Licht oder Rollläden im eigenen Heim. Mit passenden Zwischensteckern lässt sich auch der Stromverbrauch messen und natürlich Energie sparen. Auch zum Thema Sicherheit hat Qivicon einige Lösungen parat, die sogar schon fast an andere Alarmsysteme herankommt. Perfekt wäre hier aber noch die Möglichkeit, Alarmierungen auch per Telefon über Festnetz oder besser noch ein GSM-Modul per Mobilfunk abzusetzen. Auch ein Keypad oder Chipleser zur Scharfschaltung vermissen wir im Bereich der Alarmierung (noch). Genial ist die Einbindung von Alexa zur Sprachsteuerung, die unserer Meinung nach schon bald zu einer deutlichen Vereinfachung der Automatisierung in den eigenen vier Wänden führen wird. Wer sich mit monatlichen Kosten anfreunden kann, bekommt mit Qivicon ein leistungsstarkes und sehr umfangreich erweiterbares System mit einer guten App-Steuerung (hier können wir uns aber nur auf die App der Telekom beziehen). Für die Zukunft wünschen wir uns die Einbindung weiterer Hersteller und vor allem die Implementierung von Z-Wave. Dann könnten noch zahlreiche weitere Sensoren und Schalter integriert werden und Qivicon würde sich tatsächlich zu einer interessanten Universallösung mausern. Praktisch wäre noch eine Möglichkeit, das System statt per App auch webbasiert zu programmieren. Wenn sich dann noch eine Community um ein Open-Source-Projekt ähnlich der Linux-Receiver im Fernsehbereich kümmern würde, wäre Qivicon unsere schon lange gesuchte „Eierlegende Wollmilchsau“.

 

 

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